Antrittsbesuch in Thüringen und feierliche Übergabe der Biblia Slavica an die Bibliothek in Weimar
Das Ziel der Treffen war es, Kontakte auf höchster Ebene zu knüpfen und das Interesse an einer vertieften Zusammenarbeit mit dem Land zu bekunden. Der Besuch stand außerdem auch im Zeichen der feierlichen Übergabe des Buches "Biblia Slavica" an die berühmte Bibliothek in Weimar. Begleitet wurde die Botschafterin von der Leiterin des slowenischen Kulturzentrums SKICA Berlin, Saša Šavel Burkart und Fachreferentin Mateja Trempus.
In der Landeshauptstadt Erfurt erörterten Botschafterin Dr. Polak Petrič und Ministerpräsident Ramelow die Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Thüringen, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus und Kultur. Sie tauschten sich über aktuelle Themen wie die EU-Reform und -Erweiterung, die Migration und die bevorstehenden drei Wahlen in Thüringen im Jahr 2024 aus. Die Botschafterin trug sich auch in das Goldene Buch ein und bekundete das aufrichtige Interesse Sloweniens an weiteren Kontakten mit Thüringen in der Zukunft.
In Erfurt folgte ein Treffen mit Landtagspräsidentin Birgit Pommer. Sie waren sich einig, dass Städtepartnerschaften und Partnerschaften auf lokaler Ebene, zum Beispiel zwischen Schulen und Kultureinrichtungen, ebenfalls zu einer engeren Zusammenarbeit beitragen würden. Interessanterweise stellten sie fest, dass sowohl die slowenische Nationalversammlung als auch der Thüringer Landtag die gleiche Anzahl von Mitgliedern haben (insgesamt 90), da sowohl Slowenien als auch Thüringen eine Bevölkerung von rund 2 Millionen haben.
Bei einem Treffen mit dem Landesminister für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee, hob Botschafterin Dr. Polak Petrič das Potenzial der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Thüringen hervor. Slowenien hat ein relativ geringes Handelsvolumen mit dem deutschen Bundesland, es besteht jedoch die Möglichkeit, die Beziehungen in den Bereichen Tourismus, Energie und Spitzentechnologien zu stärken. Die Gesprächspartner erörterten konkrete Möglichkeiten zur Stärkung der Promotion Sloweniens in diesem Bundesland.
In Weimar übergaben Botschafterin Dr. Polak Petrič und die Leiterin des slowenischen Kulturzentrums SKICA Berlin, Saša Šavel Burkart, ein Exemplar der Biblia Slavica an die berühmte Herzogin-Amalia-Bibliothek. Die Herzogin Amalia Bibliothek ist eine der berühmtesten Bibliotheken in Deutschland und verfügt über 5000 Bände aus der persönlichen Sammlung der Mäzenin. Die Biblia Slavica, die 2006 in zwei monumentalen Büchern mit fast 1500 Seiten veröffentlicht wurde, ist ein deutsch-slowenisches Gemeinschaftsprojekt und eines von vielen Projekten, die die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft bereichern. Die Sammlung der Bibliothek wird nun auch die berühmte Biblia Slavica und damit Faksimiles einiger der ältesten slowenischen Texte enthalten.
Diese außergewöhnliche Schenkung der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (SAA) wurde vom Direktor der Bibliothek, Dr. Reinhard Laube, entgegengenommen, der die Delegation der Botschaft durch den alten und den modernen Teil der Bibliothek führte und ihnen den wunderschönen Rokokosaal zeigte, in dem alte Kulturgüter aufbewahrt werden, darunter die erste vollständig erhaltene Übersetzung der Lutherbibel. Mit diesem Treffen wurde der Grundstein für engere Beziehungen und eine intensivere Zusammenarbeit in der Zukunft gelegt.
Im historischen Weimarer Rathaus fand das Treffen zwischen der Botschafterin Dr. Ana Polak Petrič und der Leiterin von SKICA Berlin, Frau Saša Šavel Burkart, mit dem Bürgermeister der Stadt, Peter Klein statt. Die Gesprächspartner erörterten unter anderem die Möglichkeiten einer vertieften Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Kultur.
Es folgten zwei sehr interessante Führungen durch das Bauhaus-Museum, wo die Botschafterin auch mit der Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Frau Dr. Ulrike Lorenz, zusammentraf, und durch das Museum der Weimarer Republik, wo Botschafterin Dr. Polak Petrič den Direktor, Herrn Stephan Zänker, traf.
Das Bundesland Thüringen ist in Bezug auf die Bevölkerung und die historische Entwicklung mit Slowenien vergleichbar, und die große Ähnlichkeit spiegelt sich unter anderem in der schönen Natur wider, denn Thüringen gilt als das grüne Herz Deutschlands. Der Besuch bestätigte, dass auf beiden Seiten Interesse an einer verstärkten Zusammenarbeit besteht, insbesondere an einer Intensivierung des wirtschaftlichen Austauschs, der Tourismusförderung, der kulturellen Zusammenarbeit und der lokalen Vernetzung.